Eben war die Mitarbeiterin noch schwanger
Gespräch mit Monika Schäfer
Monika Schäfer
Es ist rund 20 Jahre her. Monika Schäfer war Mitarbeiterin in einem Unternehmen und zu Beginn ihrer Schwangerschaft. Zu Beginn erzählt sie, wie Menschen aus ihrem Umfeld auf die Situation reagieren. Diese Reaktionen verletzen, zeigen aber auch auf, wie groß die Not und das Tabu bei den Einzelnen ist. Zum Verlust des eigenen Kindes, den sich so nicht erfüllenden Zukunftsplanungen, kommen auch noch verletzende Kommentare hinzu.
[00:04:32] Frau erzählt Freunden von Schwangerschaft in Woche 12, sagt Chefin vor Urlaub Bescheid, beim Ultraschall entdeckt Ärztin Auffälligkeit und schickt Patientin zur Spezialuntersuchung. Sensibler, männlicher Mediziner sagt, dass das ungeborene Kind vielleicht nicht überleben wird. Die Betroffenen verbringt eine Woche im Krankenhaus und muss das Kind auf natürliche Weise zur Welt bringen. Emotionale Belastung für die Frau und ihr Umfeld.
[00:07:39] Jeder Mensch geht anders mit dem Thema Tod um, auch Ärzte und Schwestern. Das Umfeld des Verstorbenen reagiert ebenfalls unterschiedlich – manchmal enttäuschend. Es ist okay, wenn Menschen das Thema nicht gut verarbeiten können. Manchmal ist Schweigen besser als das Falsche zu sagen.
[00:10:19] Betroffene kommunizieren in schwierigen Situationen oft provokativ und unterschiedlich. Man darf niemanden für falsche oder hilfreiche Aussagen verurteilen.
[00:11:39] Eine Fehlgeburt belastet auch die Partnerschaft extrem. Es gab anfangs eine enge Bindung, aber unterschiedliche Trauerphasen führen zur Trennung, trotz Umfelds Zustimmung zur Nähe. Man kann sich oft alleine und trotz Bitte um Hilfe wurde man im Stich gelassen.
[00:13:51] Frauen trauen anders bei Fehlgeburten als Männer; Frauen haben noch Hormone, Männer haben Bedarf nach Unterstützung; Männer können aber auch offen mit Trauer umgehen.
[00:15:43] Thema: Mitarbeiterin hatte Fehlgeburt, niemand erfragt, wie es ihr geht. Es ist wichtig, im Gespräch darüber zu sein und zu wissen, wie Arbeitgeber damit umgehen.
[00:18:32] Mehr Sensibilität nötig bei Schwangerschaftsvertretungen im Unternehmen. Unternehmen denken oft nur daran, die Stelle zu setzen und nicht an die Situation der Schwangeren.
[00:20:30] Rückkehr ins Unternehmen nach längerer Abwesenheit kann eine innere Konsequenz haben. Wichtig ist ein geschützter Raum bei der Arbeit. Durchblicke dieser Räume können dazu führen, dass man einen neuen geschützten Raum sucht. Es ist wichtig, dass Unternehmen für diese Thematik sensibilisiert werden.
[00:25:57] Zeit für Verbesserungen im Thema, einige machen es gut, andere sollten sich sensibilisieren. Zukunft fokussieren, negative Entwicklungen stoppen. Gedanken machen, um vernünftiger zu werden.
Danke für das Gespräch im März 2023
Kontakt über https://www.linkedin.com/in/monika-sch%C3%A4fer-b40b151a0/
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