Infarkt: Notfall – internistisch
Wie arbeiten wir weiter, wenn der Kollege vor aller Augen einen Infarkt hatte …
Jeder hat im Fernsehen schon mal einen Infarkt gesehen, aber live dabei sein, ist eine ganz andere Kategorie …
Es ist ungefähr 5 Jahre her. Ein leitender Mitarbeiter des Unternehmens, in dem Guido Augustin damals in der Geschäftsleitung war, hatte vor den Augen der Kollegen einen Infarkt.
Man rechnet als Geschäftsführung mit vielem, nur nicht mit einem Infarkt einer seiner Mitarbeiter. Und so traf es das mittelständische Unternehmen damals total unvorbereitet. Klappte die Erste Hilfe, Rettungswagen und Notarzt noch reibungslos, sassen die Mitarbeiter direkt danach völlig orientierungslos im Unternehmen.
An Arbeit war in diesem Moment und, so konnte man mutmaßen auch die Tage danach nicht zu denken. Der Schock, die Lethargie war mit den Händen zu greifen. Die leeren, hilflosen Blicke der Einzelnen waren nicht zu übersehen. Was mögen sie in diesem Moment gedacht haben?
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Guido Augustin und ich kannten uns damals schon länger über die gemeinsame Zeit bei den Wirtschaftsjunioren. Er rief bei mir an und ich machte den nächstliegenden Termin für ihn und sein Team möglich. Zunächst war es mir wichtig, Vertrauen aufzubauen, eine gewisse Ruhe in die Gruppe zu bringen. Mit Blick auf die vorfindliche Gruppe wählte ich eine Kommunikationsform aus, bei der jeder sich unkommentiert beteiligen konnte. So kam nach über zwei Stunden eine merkliche Entspannung bei jedem Einzelnen an.
Besonders wichtig war mir in diesem Moment, dass sich das Bild vom Infarkt nicht im Kopf der Beteiligten festsetzte und zugleich, dass niemand mit dem Gefühl nach Hause gehen musste, dass er der Auslöser des Ereignisses gewesen sei. Entsprechende Gedanken wurden zuvor in der Runde geäußert.
Abschließend bot ich noch jedem ein Einzelgespräch direkt vor Ort oder eben in den nächsten Tagen an.
Aus heutigem Wissen heraus würde ich dem Unternehmen noch empfehlen, dieses Ereignis mit den Namen aller Beteiligten als Unfall im Verbandbuch schriftlich festzuhalten. Denn es ist für alle Augen- und Ohrenzeugen ein Arbeitsunfall. Damit auch mögliche Spätfolgen (z.B. Flashbacks) über die Berufsgenossenschaft versichert sind.
Jahre später erlitt der frühere Geschäftsführer des BVMW seiner Region einen tödlichen Infarkt. An dieser Stelle, so erzählt Guido Augustin, hat er hautnah miterlebt, was dann alleine im beruflichen Kontext zu organisieren ist, wenn keine Vorsorge getroffen wurde.
In unserem Gespräch erkundigt er sich, wie wir heute mit dem www.schwarzen-brandschutzordner.de einfach, überschaubar und vor allem auch erschwinglich für Unternehmer, HR-Verantwortliche und Betriebsräte machen.